Am 4. Tag haben Beate und ich frei, weil Simone andere
Termine hat. Also machen wir unsere Apport-Übungen alleine zuhause. Sobald
Futter im Spiel ist, funktioniert das Apportieren ohne Probleme, nur
die Duschgelflasche im Bad kenne ich noch nicht – hebe ich nicht auf! Aber das
können wir am nächsten Tag mit Simone üben. Da erfährt Beate dann auch gleich mal, dass jedes neue Teil, das es aufzuheben gilt, neu geübt werden muss.
Auf unserem langen Spaziergang spielen wir
mit dem Ball. Ich kann aber nicht jeden Ball gut leiden. Der Ball muss
schon sehr weich und knautschig sein, die Oberfläche muss mir gefallen, sonst lasse
ich ihn gerne mal in der Wiese liegen und weiß dann einfach nicht mehr, wo er ist (ein Spürhund ist nicht an mir verloren gegangen) – vielleicht hat ja ein
Kumpel Spaß daran. Da sind aber auch so viele, tolle, interessante Gerüche besser
ist als der doofe Ball. So bekommt Beate auch gleich Kontakt zur Bevölkerung,
wenn sie eine Spaziergängerin bitten muss, meinen Ball aus der Wiese zu pflücken.
Sie wollte ja unbedingt Kontakte knüpfen. Ich bin da immer gern behilflich!
Beim zweiten Werfen bin ich wieder Feuer und Flamme und
Beate fährt eifrig weiter, bis der Ball dann endgültig weg ist – verschwunden
im hohen Gras. Das wird ihr eine Lehre sein und sie wird in Zukunft einen Ball
werfen, der mir gefällt oder einfach besser aufpassen!
Simone hat für mich ein knatschgelbes Frisbee
mitgebracht. Das ist ganz leicht und mir gefällt die Konsistenz. Man findet es
in der Wiese besser wieder, Beate hat keine Mühe mit dem Werfen und ich bin
ganz wild auf das Material. Ich bin noch nicht so ganz die begnadete Fängerin,
aber wir arbeiten daran. Manchmal fliegt die Scheibe aber auch so komisch und
dann muss ich mich mehrmals um die eigene Achse drehen, um das Frisbee zu finden. Bevor Beate wirft, bin ich immer ganz aufgeregt und trippel von einem Fuß
auf den anderen. Und dann fliegt das Ding endlich! Das ist voll toll und könnte meine neue Lieblingsbeschäftigung im Freilauf werden.
Am Nachmittag wagen wir uns in die Stadt ins Rathaus. Ich
muss zur Hundesteuer angemeldet und gleichzeitig davon befreit werden. Ich
mache meine Sache gut, liege brav an Beate's Seite. Nach einer halben Stunde sind wir wieder draußen und ich
trage stolz meine neue Steuermarke.
Die haben wir dann auch gleich auf einem nachmittäglichen Ausflug getestet. Auf diesem Weg gibt es alles, was das Labrador-Herz begehrt. Viele Wiesen mit ganz vielen Gerüchen, hohes Gras, durch das man hüpfen kann und von dem man die frischen Spitzen fressen darf. Vor allem große, gemähte Grasflächen auf denen das neue Frauchen die Frisbeescheibe ganz weit werfen kann! Supiiiii!
Und dann kommt das Beste: ein Bach! Juchhuuuu – hinein! Erst mal ganz ausgiebig plantschen und sich des Lebens freuen! Wasser – das Lebenselexier für Labis! O.K., ist dann nicht so einfach für das neue, unerfahrene Frauchen, mich zuhause wieder trocken und sauber zu kriegen, aber Hauptsache, wir hatten Spaß!
Ich will ja nicht angeben, aber in aller Bescheidenheit: ich
bin eine sehr hübsche schwarze Hündin. Ich habe ein speziell angefertigtes Halsband,
an dem eine tolle große Plakette hängt, die mich als Assistenzhündin der
Hundeschule Allschwil ausweist. Auf der Rückseite der Plakette steht mein Name
und meine Telefonnummer. Ich hoffe mal sehr, dass wir das nie brauchen werden!
Die schöne helle Lederleine wird am Swisstrac
befestigt und Beate hat sie in der Hand, damit ich gut dessi gehen kann. Im
Notfall kann sie die Leine loslassen und ich bin trotzdem noch am Swisstrac
gesichert.
Am tollsten ist es natürlich, wenn ich frei laufen darf. Dafür gibt Beate mir das Hörzeichen libera und dann kann ich schnuppern, rennen, baden, Kumpels begrüßen und verbotenerweise alles mögliche fressen, aber das ist ein anderes Thema, über das ich später noch berichten werde.
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