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Montag, 14. Januar 2019

Was ich alles kann - Teil 1

Hier ist es seit Tagen grau in grau und es macht Frauchen einfach keinen Spaß, zu fotografieren. Es fehlt einfach das richtige Licht.


Ein gutes Team

Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass wir doch mal berichten könnten, was ich so alles kann und warum es wichtig ist, dass ich eine professionelle Ausbildung bekommen habe.

Wir hören auf unseren Gassigängen nämlich immer öfter, dass Herrchen und Frauchen anderer Kumpels berichten, sie wollten ihren Hund selbst als Assistenzhund ausbilden.

Sie sind dann immer ganz erstaunt, zu hören, was ich so alles kann und dass es eben nicht so einfach ist, ein guter Assistenzhund zu sein. Es ist nicht damit getan, dass der Vierbeiner vielleicht das eine oder andere Teil aufheben und bringen kann.

Bei vielen Artgenossen fehlt es schon an den Voraussetzungen. Die kann man, auch als langjähriger erfahrener Züchter und Trainer, nicht immer schon beim Welpen feststellen.

Wir sollten ruhig und ausgeglichen sein. Wir Labis von der Hundeschule werden schon von Anfang an mit Flatterbändern, Wippen und Bällebädern konfrontiert.

In den Patenfamilien lernen wir ab dem Alter von 10 Wochen Sozialverhalten, alle Grundbegriffe der Erziehung und Gegebenheiten in der Stadt sowie das Zusammenleben mit großen und kleinen Zweibeinern und Vierbeinern kennen. Das ist enorm wichtig und kann später nicht mehr nachgeholt werden.

Erst im Alter von ca. 18 Monaten (nach der Pubertät) beginnt die Spezial-Ausbildung zum Blindenführ-, Assistenz- ,Autismusbegleit- oder Sozialhund. Und auch da fallen einige meiner Kumpels, trotz sorgfältiger Auswahl, für die Arbeit aus und werden dann tolle Familienhunde.

Heute möchte ich von den Grundlagen des Gehorsams berichten und was Frauchen und ich immer wieder üben. Denn diese Übungen sind die Grundlage für alle anderen Hörzeichen, die ich beherrsche.

Ich mache SITZ, PLATZ und BLEIB nicht nur direkt bei Frauchen, sondern auch auf Entfernung, was speziell geübt werden muss und draußen sehr wichtig ist. So kann Frauchen mich im Freilauf von weitem SITZ machen lassen, falls z.B. plötzlich ein Fahrradfahrer angedüst kommt.

Ich bin Rollstuhl und Zuggerät gewöhnt und laufe ordentlich links oder rechts BEI FUSS. Wenn Frauchen mit dem Rollstuhl unterwegs ist, gehe ich links am Rollstuhl. Frauchen muss die kurze Leine nur mit einem Finger halten, weil ich zuverlässig neben dem Rolli bleibe und gut darauf achte, was Frauchen macht.  Wenn Frauchen das Zuggerät für die Gassigänge vor den Rollstuhl spannt, gehe ich rechts, weil Frauchen links die Elektronik bedienen muss.

Auch das exakte Laufen neben dem Rollstuhl üben wir unterwegs immer wieder, indem Frauchen plötzlich langsamer oder Schlangenlinien fährt und ich gut aufpassen muss, dass ich nicht unter die Räder gerate.

Ich kann noch weitere Tricks, die dafür da sind, mich von anderen Dingen abzulenken. Wenn ich z.B. zu oft den Boden nach Leckerlis absuche, gibt Frauchen mir das Hörzeichen für SCHAU. Das heißt, dass ich sie ansehen soll. Auch ein sehr wichtiges Tool, damit ich mich wieder auf Frauchen konzentriere und andere Ablenkungen vergesse.

Gerne bleiben wir mal stehen und ich muss PFOTE links und rechts geben. So interessiert es mich gar nicht, dass ein anderer Hund an uns vorbei läuft und kläfft. Ich hab was anderes zu tun.

Zuhause sorgt das Hörzeichen DECKE für Ruhe. Dann gehe ich auf meinen Platz und mache es mir bequem.

Alle Hörzeichen gibt Frauchen auf italienisch. Wir sind darauf trainiert, damit wir nicht verwirrt sind und uns angesprochen fühlen, wenn Zweibeiner unterwegs ihre Hunde alle mit den gleichen deutschen Begriffen ansprechen.

Dies ist mal ein erster Eindruck davon, wie Frauchen und ich zusammen leben. Im nächsten Post geht`s weiter.

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